Bahnschienen über Felder an Dörfern entlangBahnschienen über Felder an Dörfern entlang (Portrait)

Augsburg-Donauwörth

Fit für die Zukunft

Die Strecke Augsburg–Donauwörth

Die 39 Kilometer lange Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth ist sehr stark befahren. Regional- und Fern­verkehrs­züge müssen sich zwei Gleise mit dem Güterverkehr teilen.

Die Strecke führt durch zehn Kommunen in den beiden Landkreisen Augsburg und Donau-Ries. Sie ist Bestandteil des europäischen Korridors Skandinavien – Mittelmeer (kurz: ScanMed).

Vor fast genau 180 Jahren - am 20. November 1844 - wurde die Strecke Augsburg-Oberhausen – Nordheim bei Donauwörth eröffnet. Als Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn, der ersten bayerischen Staatseisenbahn, gehört sie zu der ältesten Eisenbahnstrecke Bayerns.

Karte der Bahnstrecke zwischen Donauwörth und Augsburg mit Hervorhebung des viergleisigen Ausbaus und dem Anschluss des Güterverkehrszentrums Augsburg-Oberhausen.
Streckenkarte Augsburg–Donauwörth (schematische Darstellung)

Die Projektziele

Engpässe beseitigen und Kapazitäten schaffen

Illustration des Projektnutzens in vier Schritten: Mehr Kapazität, bessere Betriebsqualität, Beitrag zum Klimaschutz, ein starkes Bayerisch Schwaben.

Auflösen der Engpässe zwischen Augsburg und Donauwörth.
Schnelle Züge sollen langsame Züge überholen können. Das schafft Platz für mehr und pünktlichere Züge! Nah- und Fernverkehr werden gestärkt und erhalten eine bessere Qualität.

Mehr Kapazitäten für Personen- und Güterzüge.
Ziel des Ausbauvorhabens ist es, den Deutschlandtakt umzusetzen. Das ist gut für die Natur, für das Klima und für die Menschen in Bayerisch Schwaben.

Den Bahnverkehr zwischen Augsburg und Donauwörth für die Zukunft fit machen.
Durch mehr Kapazitäten und eine zuverlässige Schiene bleibt die Region attraktiv und wettbewerbsfähig.

Mehr über den Deutschlandtakt erfahren.

„Mit dem Ausbau schaffen wir eine langfristige Perspektive, um die Kapazität und Flexibilität auf der Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth zu erhöhen. Ich bin überzeugt, dass wir damit die Qualität des Zugverkehrs insbesondere im Regional- und Fernverkehr deutlich besser machen können.“
Helena Reuß, Projektleiterin

Der Planungsauftrag

Der Bund hat die Deutsche Bahn mit den Planungen zum Bahnausbau beauftragt. Für die weiteren Schritte hat der Bund den Deutschlandtakt als grundlegendes Projektziel definiert. Aus dem Deutschlandtakt ergeben sich somit sowohl die zu erwartenden Zugzahlen als auch die Anforderungen an die Strecken­kapazität. Wobei hier auch immer die Begrenzungen durch die Kapazitäten der benachbarten Infrastruktur mitzudenken sind.

In Abstimmung mit dem Bund wurden als Projektziele und erste Maßnahmen definiert:

  • Stabilisierung des Fern- und Nahverkehrs sowie die Erhöhung der Streckenkapazität für alle Verkehrsarten durch einen technisch notwendigen, wirtschaftlich sinnvollen und möglichst verträglichen Ausbau der Bestandsstrecke
  • Ein viergleisiger Ausbau (Bestandsstrecke plus zwei neue Gleise) von Augsburg-Oberhausen bis Gersthofen
  • Nördlicher Anschluss des Güterverkehrszentrums (GVZ) Augsburg von und nach Donauwörth

Ein durchgehendes drittes Gleis von Gersthofen bis Donauwörth ist hierbei nur eine Möglichkeit. Es werden zusätzlich andere infrastrukturelle Möglichkeiten untersucht, um die Projektziele für und mit der Region umsetzen zu können.

Die nächsten Schritte: Von der Planung bis zur Umsetzung

Illustrierter Zeitstrahl des Projektablaufs von der Planung bis zur Fertigstellung.

Infrastrukturprojekte durchlaufen verschiedene Planungsphasen und Verfahren, bis es zum Bau eines Vorhabens kommen kann. Diese orientieren sich an den sogenannten Leistungsphasen (Lph) der „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“ (HOAI). Für die Strecke Augsburg–Donauwörth führt die Deutsche Bahn nun die beauftragte Planung durch. Im Jahr 2025 werden voraussichtlich erste Planungsgrundlagen stehen und die Vorplanung kann starten. Bei allen Schritten wird das Projekt die Region einbeziehen und die Öffentlichkeit transparent informieren.

Im Herzen Europas

Die Strecke Augsburg-Donauwörth ist Teil des Skandinavien-Mittelmeer-Korridors (Scan-Med) der Europäischen Union. Der längste Korridor des transeuropäischen Netzes erstreckt sich von Finnland bis nach Süditalien und umfasst über 9.400 km Schiene.
Durch Deutschland verlaufen sechs der neun Korridore, mehr als durch jeden anderen Mitgliedstaat.
Die EU hat sich mit dem Errichten eines transeuropäischen Verkehrsnetzes zum Ziel gesetzt, aus dem „Flickenteppich“ der Verkehrswege ein „integriertes Verkehrsnetz“ zu gestalten, das Personen und Güter auf dem gesamten Kontinent transportiert und verbindet. Die neun Korridore dienen dazu, den Streckenausbau international zu koordinieren, Interessenträger zusammenzubringen und Ressourcen zu bündeln. Dabei handelt es sich um „multimodale“ Korridore, weil sie die Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasserweg miteinander verbinden.

Europakarte mit dem Eisenbahnkorridor Scan-Med der von Sizilien bis nach Finnland führt.